Meldungen aus dem Bezirksverband Nordbaden
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„Wer weiß, wo dieses stille Leid begraben liegt“

Lesung zu Krieg gestern und heute von der Katholischen Akademie und Volksbund


Zu einer Lesung über die Folgen von Krieg und Gewalt hatten am gestrigen Nachmittag die Katholische Akademie Freiburg und der Volksbund Nordbaden in die Aussegnungshalle des Friedhofs Bruchsal eingeladen. Diese Form der Erinnerung war das Ergebnis eines gemeinsamen Projektes, welches das Gymnasium St. Paulusheim, die Katholische Akademie und des Volksbunds Nordbaden initiiert hatten.

Die Rezitatorinnen Katharina Nast und Sabine Scharberth, beide aus Freiburg, hatten literarische Texte ausgewählt, die einen Zeitraum beginnende im 30jährigen Krieg bis hin zu Lyrik aus unseren Tagen abdeckten; der jüngste, der in diesem Jahr als Reaktion und Reflektion auf den Ukraine-Krieg entstanden ist. Gefühlvoll und ausdruckstark trugen die beiden Sprecherinnen die teils sehr emotionalen Texte vor, die die 25 Besucherinnen und Besucher sehr bewegten.

Die beiden Sprecherinnen hatten sich bewusst für literarische Texte entschieden. Alternative wären auch Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen denkbar gewesen wir Briefe, Tagebucheinträge oder Zeitungsartikel. „Doch die Literatur ermöglicht es, gleichsam einen Schritt zurück zu treten und das die Zeiten Überdauernde, das Zerstörerische und Leidvolle von Krieg und dem damit verbundenen unweigerlichen Sterben anklingen zu lassen – die immer wieder neu gestellte Frage nach dem „Wozu Krieg?“, so Dr. Mareike Hartmann von der Katholischen Akademie in ihrer Einführung.
 

Musikalisch untermalt wurde die einstündige Veranstaltung durch Eva Henke (Klarinette) und Carlotta Reiser (Querflöte), beide auch aus Freiburg. Volker Schütze, Geschäftsführer des Volksbundes in Nordbaden, zeigte sich dankbar, dass die Besucherinnen und Besucher sich offen zeigten, das Erinnern an die Folgen von Krieg und Gewalt in einer zumindest in der Region bisher noch nicht angebotenen Form wach zu halten. Vor der Lesung begleitete Schütze eine Gruppe Interessierte zu den Kriegsgräbern und erläuterte dabei die Arbeit des Volksbundes.