Tollak hat mit ihren Kunstwerken die Tradition der „Bahrbretter“ aufgenommen, die sie im Bayerischen Wald wiederentdeckte. Diese Holzbretter wurden nach der Bestattung aufgestellt, um so an den Verstorbenen zu erinnern. Ihre Beschäftigung mit dem ersten Weltkrieg, intensiviert durch Besuche auf Kriegsgräberstätten in verschiedenen Ländern, mündete in der Auseinandersetzung mit Künstlern, die diesen Krieg erlebt haben. Deren teils apokalyptische Weltkriegseindrücke in Zitaten, Tagebucheintragungen und Bildnissen drückt die Künstlerin auf ihren „Soldatenbrettern“ aus. Neben einen Text von Käthe Kollwitz sind weitere von deutschen, französischen und britischen Kriegsteilnehmern verarbeitet.
Die Installation von Bali Tollak ist bei den Kriegsgräbern auf dem Bruchsaler Friedhof bis 6. Juni 2024 zu sehen.