Meldungen aus dem Bezirksverband Nordbaden
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Informationsabend des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Kreisverband Mannheim

Foto: Ingeborg Riegl


Am 18. Juli 2023 hatte der Kreisverband Mannheim des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Mitglieder, Förderer und Interessierte zu seiner ersten Informationsveranstaltung eingeladen. Ziel war es, das neue ehrenamtliche Leitungsteam vorzustellen und über aktuelle Aufgaben und Ziele des Volksbundes in Mannheim zu informieren. Das neue Leitungsteam besteht aus dem ehrenamtlichen Vorsitzenden Alexander Manz, dem ehrenamtlichen Geschäftsführer Julian Keil, Daniel P. Köhler, ebenfalls ehrenamtlicher und zuständig für die Jugend- und Bildungsarbeit, sowie Herrn Günter Schramm als ehrenamtliches Ehrenmitglied im Leitungsteam.

Vorstellung des neuen Ehrenamtsteam

Zunächst nannte der ehrenamtliche Vorsitzende Alexander Manz - zugleich Vorstand der AWO Mannheim - in seinem Eröffnungsvortrag als wichtigste Themenbereiche den Ausbau der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, sowie die Verbesserung und Koordination der jährlichen Spendensammlung.

Anschließend gab der ehrenamtliche Geschäftsführer Julian Keil einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022, sowie einen Ausblick auf das Jahr 2023. Trotz rückläufiger Mitgliederzahlen konnte der Volksbund auch 2022 die ihm von der Bundesregierung aufgetragene Aufgabe der Pflege und Instandhaltung deutscher Kriegsgräberstätten im Ausland, sowie die Bergung und Identifizierung von Kriegsopfern, aber auch die Jugend- und Bildungsarbeit wie geplant umsetzen. Die Finanzierung wird jedoch, trotz der Zuschüsse des Bundes und der Länder immer schwieriger, da die Arbeit vor allem durch Mitgliederbeiträge und Förderer und Förderinnen überhaupt erst möglich wird. Doch gerade vor diesem Hintergrund betonte Herr Keil ausdrücklich, dass der Volksbund „kein eingestaubter Verein“ sei, sondern „einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag“ habe und eine Modernisierung anstrebe.

Vorstellung der Jugend- und Bildungsarbeit

Hiernach stelle die hauptamtliche Bildungsreferentin Eva Masurowski – über Video aus Stuttgart zugeschaltet - die Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbundes vor. Ziel sei es „aus der Vergangenheit zu lernen“ und Jugendlichen z. B. anhand eines neu entwickelten Lernkoffers (mit original Feldpostbrief, Erkennungsmarke, Granatsplitter etc.) Krieg und seine verheerenden Folgen präsent werden zu lassen. Direkt im Anschluss informierte Günther Schramm - 30 Jahre ehrenamtlicher Geschäftsführer des Mannheimer Kreisverbandes, Vorgänger von Julian Keil und Träger des Bundesverdienstkreuzes – in seinem Vortrag ausführlich über die im September 2023 geplante zweitägige Reise zu den Kriegsgräberstätten um Verdun. Eine Anmeldung ist unter volksbund-mannheim@web.de noch möglich.

Bericht über Pflegeeinsatz

Im vorletzten Programmpunkt berichtete Julian Keil eindrucksvoll von seinen freiwilligen Arbeitseinsätzen auf Kriegsgräberstätten. Hierbei hob er die Bedeutung der Arbeitseinsätze und die Besonderheiten der verschiedenen Anlagen hervor. Von einem in Lettland komplett im Unterholz verschwundenen Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg für rund 50 Gefallene, welcher wieder in Stand gesetzt wurde, bis hin zu Arbeiten auf der weltweit mit 28 Hektar größten deutsche Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn mit über 31.000 Kriegstoten.

Ehrung

Zum Ende der Informationsveranstaltung wurden noch Mitglieder (männliche und weibliche), welche auf eine jahrzehntelange – zwei sogar auf eine 70jährige - Mitgliedschaft im Volksbund zurückblicken, mit einer Urkunde und kleinen Präsenten geehrt.

Seit 1954 gibt es den Auftrag der Bundesregierung, „deutsche Kriegstote im Ausland zu suchen, zu bergen und zu identifizieren, sie würdig zu bestatten und ihre Gräber dauerhaft zu pflegen.“ (in: „Arbeitsbilanz 2022“ des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Seite 4). Die Arbeit des Volksbundes hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert, aber „Das Kriegsgrab bleibt erhalten und alles, was sich aus ihm ableitet: die Jugend- und Bildungsarbeit, die Arbeit für Versöhnung und Völkerverständigung, die Arbeit für das Erinnern und Gedenken – kurzum: die Arbeit für den Frieden.“ (Generalsekretär Dirk Backen in „Arbeitsbilanz 2022“ des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Seite 3).

Autoren: Ingeborg Riegl, Julian Keil, Daniel P. Köhler und Andreas Manz; Foto: Ingeborg Riegl