Für ihr bemerkenswertes Sammelergebnis von 740 Euro in der Tausend-Seelen-Gemeinde Betra wurden vergangenen Donnerstagvormittag auf dem Betraer Rathaus die drei Betraer Schüler Elias Heyn, zehn Jahre, 5. Klasse Gymnasium Sulz, der gleichaltrige Noah Zimmermann, Klassenkamerad von Elias und Luca Lohmiller, neun Jahre, vierte Klasse Grundschule Dettingen besonders geehrt: „Danke für das ehrenamtliche Engagement an der Haus- und Straßensammlung 2022.“Die Urkunde wurde von dem Vorsitzenden des Baden-Württembergischen Landesverbandes Guido Wolf unterzeichnet. Die Ehrung nahm Volker Schütze, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Nordbaden (Karlsruhe) im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zusammen mit Ortsvorsteher Andreas Schad im Sitzungssaal des Rathauses vor. Organisiert hatte die Sammlung vor Weihnachten letzten Jahres Magdalena Schäfer vom Betraer Rathaus. Gegenüber dem letzten Sammlungsergebnis vor Corona konnten die drei Schüler das Sammelergebnis innerhalb zwei Wochen, täglich etwa zwei Stunden, um zwanzig Prozent steigern. Dabei mussten sie auch nicht wie ihre Vorgängerinnen beim Einsammeln unliebsame Erfahrungen machen.
Insgesamt sammelte die staatliche Organisation in Nordbaden rund 120000 Euro das letzte Mal ein. Dabei wurden rund fünfzig Prozent von Bundeswehr-Angehörigen und Reservisten eingesammelt und die andere Hälfte durch Ehrenamtliche. Seltener allerdings wie im Ausnahmefall Betra von den drei Schülern. Dafür bekam die Betraer Ortsverwaltung mit OV Andreas Schad und Magdalena Schäfer ein besonderes Dankeschön und Anerkennung von Volker Schütze. Vor zehn Jahren klemmte es personell bei der alljährlichen Sammlung der Deutschen Kriegsgräberfürsorge in Betra. Seither lässt die Ortsverwaltung die alljährliche Kriegsgräbersammlung von Schüler- oder Schülerinnen-Teams erfolgreich vornehmen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, Kriegstote im Ausland zu suchen und zu bergen, sie würdig zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen oder in ihr Heimatland umzubetten. Der Volksbund betreut heute mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten, auf denen rund 2,8 Millionen Kriegstote bestattet wurden. Zudem betreut er Angehörige und berät öffentliche und private Stellen in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, auch international und trotz des Krieges auch in der Ukraine. Er engagiert sich in der Erinnerungskultur und fördert die Begegnung und Bildung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.
Das zweite große Anliegen des Volksbundes ist laut Volker Schütze nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, welche Folgen ein Krieg hat. „Gräber sind ein Mahnmal gegen den Krieg“, so seine Überzeugung. Deshalb fördere man über die Kriegsgräberfürsorge auch Jugendbegegnungen in anderen Ländern.
